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Nahe Zeitung vom Dienstag, 21. Februar 2017

Gelungene Pointen, aber auch allzu Derbes Fastnacht Prunksitzung sorgte für reichlich Lacher im Publikum

So voll war die Leiseler Vereinshalle schon lange nicht mehr: Dicht an dicht saß und stand das herrlich verkleidete närrische Volk. Pünktlich um 19.11 Uhr eröffnete der neue Sitzungspräsident Harald Dietrich die große Prunksitzung im festlich geschmückten „Saloon“. Schon die zwölf „Tanzmäuse“ in Blau-Weiß erhielten jubelnden Applaus für ihre Darbietung, vor allem aber für die Hebefiguren, die Melanie Ritter und Simone Bartsch mit den jüngsten Tänzerinnen einstudiert hatten. Lautstarker Jubel des Publikums begleitete ihren Ausmarsch nach der Zugabe.

„Die Reise zum blauen Planeten“ der Gasttanzgruppe „Diversity“ (Leitung: Laura Jung) begann beim Aufmarsch mit beeindruckenden Hebefiguren auf den Tischen der Gäste, bevor die Mädels auf der Bühne zu knalligen Technobeats in ihren weißen Astronautenanzügen einen ausdrucksstarken, temporeichen Auftritt boten. Sehr schön war die Choreografie der sich nach und nach des Anzugs entledigenden Tänzerinnen, die schlussendlich als ansehnliche Aliens im Minikleid faszinierten. Begeisterter Beifall entließ die Gäste aus Breitenheim.

Der „Angehende Rentner“ aus Schwollen, Martin Theis, hatte zwar einige Anlaufprobleme mit seiner Bütt, da die Mikrofontechnik muckte, aber sein Humor rettete ihn durch seinen Beitrag rund um die Begleiterscheinungen des Rentnerdaseins. Die Tanzgruppe „Ellebanna“, trainiert von Jennifer Hort, bot ebenfalls anspruchsvolle Tanzakrobatik mit vier tanzenden Sternen „Über den Wolken – im Paradies“. Umjubelt wurde besonders die Wurffigur über drei Reihen der Tänzerinnen hinweg, und nach der starken Schlusspyramide gab es einen Riesenapplaus.

Da war die Latte schon ganz schön hochgelegt, als die Leiseler Funkengarde Rot-Weiß zum „Fluch der Karibik“-Technobeat zur Bühne marschierte. Den zehn Funkenmariechen (Leitung: Melanie Ritter) war die angespannte Konzentration anzusehen, doch im Laufe der Vorführung mit einigen umjubelten Hebefiguren lockerten sich die Gesichter auf. Die deutlich sichtbare Steigerung zum letzten Jahr wurde dann auch entsprechend mit tosendendem Beifall belohnt. Auch die Gastbütt-Bienen „Willi und Maja“ alias Manuela und Marcel Klos haben sich mit ihren „Witzja“ mit Lokalkolorit mächtig gesteigert und ernteten einige Auaus. Bei der Tanzshow der „Young Stars“ (Leitung: Bianca und Till Groß) applaudierte auch der Elferrat stehend, wobei Till Groß ein Extralob gebührt, hatte er doch erst am Tag zuvor für seinen verletzten Bruder einspringen müssen. Der alte „Jäb“ alias Harald Dietrich hat mit Julia Abrossimow eine passende neue „Jule“ gefunden: Das Dorfklatschduo punktete mit allerlei gelungenen Pointen. Die Kläppergarde (Leitung: Georg Allnoch) sorgte für Riesenjubel besonders für ihre Zwergen-Poledance-Show zum basslastigen „Human“ und für das aberwitzige „Kung Fu Fighting“. Lautstarke Zugaberufe ertönten auch bei den „Honichbiencher“ von Melanie Ritter, und die „Zwo aus dem Dorf“, Bianca und Till Groß, sorgten mit Plaudereien aus dem Leiseler Nähkästchen für mehrfache Tuschs und Auaus. Am Ende der recht langen Büttenrede wurden jedoch die Sexwitze allzu krass, und mancher Gast wollte dem deftigen Humor nicht mehr so recht folgen. Dafür räumten die „Zwo Ex-Oberdörfler“ etliche Tuschs und Auaus ab.

Herrlich komisch, liebevoll und geistreich in der gesamten Ausführung waren die Scherze über die Dorfbewohner. Den absoluten Höhepunkt des Abends lieferten allerdings die Comedytalente René Dietrich und Marcel Buch mit ihrem mimisch agierenden Partner Manuel Helm: Mit toller Bühnenbaugestaltung, schauspielerischem Verve und kongenialen Pointen bot das „Einsatzkommando Krummenacker“ zu den Bauarbeiten im geplanten Neubaugebiet einen Fastnachtssketch vom Feinsten. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Das konnten auch die fünf fetzigen Cheerleader „Forever Young“ nicht toppen.

Nach viereinhalb Stunden Programm beschlossen die Leiseler Narren den erfolgreichen Abend mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ja, hier in Leisel“.

Nahe Zeitung vom Dienstag, 21. Februar 2017, von Ilona Brombacher