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Nahe Zeitung vom Samstag, 19. Mai 2012

Im Birkenfelder Land herrscht Feierstimmung

Dorfwettbewerb Hoppstädten-Weiersbach in der Hauptklasse und Leisel in der Sonderklasse sind die Siegergemeinden

Kreis Birkenfeld. Die Siegergemeinden des Kreisentscheids im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ heißen Hoppstädten-Weiersbach in der Hauptklasse und Leisel in der Sonderklasse. Von dieser Entscheidung der Bewertungskommission um Regierungsdirektor Jürgen Schlöder und weitere Vertreter der Kreisverwaltung wurden die beiden Ortsbürgermeister Welf Fiedler und Wolfgang Schüßler am Mittwochabend als erste in Kenntnis gesetzt. So konnten sie bereits am Vatertag gemeinsam mit ihren Mistreitern auf den Erfolg anstoßen.

Für den Gebietsentscheid qualifizierten sich in der Hauptklasse, der 10 von 17 Teilnehmern zugeordnet waren, außerdem noch Niederbrombach als Zweiter und Nohen als Dritter. In der Sonderklasse weiterhin im Rennen sind die Gemeinde Hottenbach, die den zweiten Platz belegte, sowie Rinzenberg, das die fünfköpfige Kommission auf den dritten Rang setzte.

„Ich sehe die Entscheidung als Zeichen dafür, dass wir nicht nur intern überzeugt sind, mit unserem Weg der Dorfentwicklung richtig zu liegen, sondern dass dies auch von außen so gesehen wird“, freute sich der Leiseler Ortsbürgermeister Wolfgang Schüßler nach der öffentlichen Bekanntgabe der Ergebnisse in einer ersten Stellungnahme auf Nachfrage unserer Zeitung. Honoriert hat die Jury insbesondere das innovative Konzept zur Neugestaltung des Ortskerns in Form einer Begegnungsstätte der Generationen mit Spielplatz, Freizeitangeboten für Jugendliche, Seniorenplatz und der sanierten Mehrzweckhalle.

Dem demografischen Wandel kann Leisel so etwas entgegensetzen, wie das Bevölkerungswachstum um 5 Prozent in den vergangenen 20 Jahren und eine Zunahme bei den Gewerbebetrieben beweist. „Wir schaffen alle zusammen“, bringt Schüßler das Erfolgsrezept auf einen einfachen Nenner. Dazu gehört auch die Einbindung der Neubürger: „In meinem früheren Wohnort bei Bad Kreuznach gab es den Ortskern, wo die ,Ureinwohner' lebten, und Neubaugebiete, in denen die Zugezogenen schliefen. Da gelingt uns die Integration deutlich besser.“ „Ich habe schon mit einer guten Platzierung gerechnet. Dass es der erste Platz geworden ist, ist umso toller und die verdiente Würdigung dafür, dass sich hier sehr viel tut. Zukunft haben wir auf jeden Fall“, war auch Welf Fiedler, Ortsbürgermeister in Hoppstädten-Weiersbach, glücklich über die Auszeichnung. Verdient hat die Doppelgemeinde sich den Sieg besonders durch die starke Entwicklung seiner Gewerbegebiete und des Umweltcampus. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist der von der Gemeinde erworbene Regionalbahnhof, für dessen renovierte Räume es mehrere Interessenten gibt. Noch in diesem Jahr sollen zudem die Außentoiletten fertiggestellt werden. Auf eine Stärkung der Kaufkraft darf die Gemeinde zudem durch die mögliche Ansiedlung chinesischer Investoren in der früheren amerikanischen Wohnsiedlung Neubrücke hoffen.

Zu überzeugen wussten aber auch die Teilnehmer auf den folgenden Plätzen in der Hauptklasse. Neuling Niederbrombach konnte mit einem ausgeprägten Vereinsleben, der sehr guten Grundversorgung und der Jugendarbeit auftrumpfen. Das landschaftlich schön gelegene Nohen punktete durch den entstehenden Premium-Wanderweg und seine gute Anbindung an den Personennahverkehr.

In der Sonderklasse hinterließ Hottenbach mit seiner hervorragenden Grundversorgung, einer aktiven Kulturpflege und etlichen weiteren Projekten einen nachhaltigen Eindruck. Rinzenberg, 2011 bereits Kreissieger, überzeugte nicht zuletzt mit seiner vorbildlichen Jugendarbeit und den dörflichen Aktivitäten. „Viele Gemeinden haben uns bewiesen, dass ein Dorf mehr ist als nur eine Anzahl Häuser“, resümierte Kommissionsleiter Jürgen Schlöder.

Nahe Zeitung vom Samstag, 19. Mai 2012, von Michael Fenstermacher